Fasnachtshaus Nassereith

Das Schellerlaufen ist ein Fasnachtsbrauch, der alle 3 Jahre abgehalten wird (das nächste Mal am 8. Februar 2026). Wochenlang hält er Nassereith in Atem: Den Höhepunkt bildet das Schellerlaufen am Sonntag, wenn nach dem "12 Uhr-Läuten" 400 Männer lärmend und mit Masken und seidenen Gewändern verkleidet durch den Ort ziehen. Dieser Umzug endet erst mit dem Betläuten um 18.00 Uhr. Hauptfiguren sind der Bär (Frühling) und der Bärentreiber (Winter).

Der Name "Schellerlaufen", der 1951 erstmals verwendet und dokumentiert wurde, geht auf die traditionellen Schellen zurück, die beim Umzug eine große Rolle spielen. Die erste schriftliche Erwähnung des Brauches findet sich hingegen bereits 1740 in einem Dokument des Tiroler Landesarchivs, der Brauch ist aber vermutlich bedeutend älter. 2012 wurde das Nassereither Schellerlaufen zum "Immateriellen Kulturerbe" und somit als schützenswert erklärt.

Das Schellerlaufen gehört zu den größten und schönsten Fasnachten im Alpenraum. Das kleine Museum zum Thema, das Fasnachtshaus Nassereith, beherbergt das größte Maskenarchiv der Alpen: Es ermöglicht das Erleben dieses alten Brauches auch im Sommer. Zu sehen sind 450 kunstvoll geschnitzte Holzmasken von einheimischen Künstlern und Utensilien aus früherer Zeit. Die Ausstellung "Fasnacht Experience" im Nebenbau zeigt hingegen Vergangenheit und Gegenwart des Schellerlaufens in einer 180°-Rundschau. Einmalig!