Tirols wohl skurrilstes Museum ist der “Lustige Friedhof ohne Tote” mit Grabinschriften aus dem gesamten Alpenraum
Bildergallerie: Museumsfriedhof Kramsach
Kann ein Friedhof lustig sein? Diese Frage beantwortet der Museumsfriedhof, ein Freilichtmuseum mit einer Sammlung von originellen Grabsprüchen und schmiedeeisernen Grabkreuzen. Da früher das Leben hart und der Tod alltäglicher Begleiter war, wurden oft ironische und lustige Grabsprüche verfasst, um mit dem Schicksal auf eine ganz eigene Art und Weise umzugehen.
Geschaffen wurden diese Grabkreuze und Zweizeiler von den Bauernmalern, den "Tuifelemalern". Der Kramsacher Kunstschmied und Steinmetz Hans Guggenberger gründete den Museumsfriedhof 1965/66 nach jahrzehntelanger Sammeltätigkeit der Familie in Nordtirol, Südtirol, Salzburg und Bayern. Daraus wurde der "Lustige Friedhof ohne Tote", wie er genannt wird, da es sich hier um eine Sammlung von ca. 60 lustigen Grabinschriften und -kreuzen aus dem 18. und 19. Jahrhundert handelt. Bestattet wurde auf dem Gelände niemand.
Heute zieht der Museumsfriedhof jedes Jahr mehr als 200.000 Besucher an. Jedes Jahr werden die Grabdenkmäler vom Verein Museumsfriedhof Tirol mit großem Aufwand gepflegt und restauriert, 2022 kam ein neuer Teil dazu. Übrigens: Es gibt einen weiteren "Fröhlichen Friedhof", den "Cimitirul Vesel" in Sapânta in Rumänien. Es ist historisch belegt, dass sich im 17. Jahrhundert die Eigenheit von skurrilen Grabinschriften von England aus zum Festland hin und schließlich nach Übersee verbreitete: Auch aus Amerika und Australien sind solche Grabinschriften bekannt.
Kontaktinfos
- Hagau 82 - 6233 - Kramsach
- +43 5337 62447
- office@museumsfriedhof.info
Öffnungszeiten
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Eintritt
Spende beim Opferstock der Kapelle erbeten
Mehr Infos
Der Museumsfriedhof Kramsach ist jedes Jahr von Mai bis Januar geöffnet, Winterschließung in den Monaten Februar, März und April. Ein WC ist vorhanden, Hunde an der Leine sind erlaubt.
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